Finanzplanung für Existenzgründer: Schwerwiegende Fehler im Onlinehandel
Der nachfolgende Beitrag wurde uns freundlicherweise von dem Onlinemagazin Internethandel zur Verfügung gestellt.
Bevor man sich als Existenzgründer daran begeben kann, sein neues Unternehmen tatsächlich zu starten, benötigt man eine ausgiebige Planungs- und Vorbereitungsphase.
Die Planung teilt sich in einen inhaltlichen und einen finanziellen Bereich. Während es bei der inhaltlichen Planung vor allem um Ressourcen, Arbeitsabläufe, Kompetenzen und technische Machbarkeit geht, soll die finanzielle Planung sicherstellen, dass sich der anvisierte Geschäftsbereich tatsächlich nachhaltig und erfolgreich am Markt realisieren lässt. Im Vordergrund stehen dabei zwei unterschiedliche Betrachtungsweisen, die beide gleichermaßen wichtig sind. Zum einen muss im Rahmen der Finanzplanung ermittelt werden, ob und wenn ja wie viel Startkapital benötigt wird. Zum anderen geht es um die Erarbeitung eines belastbaren Businessplans, der Aufschluss darüber gibt, ob die Geschäftsidee wirtschaftlich tragfähig ist.
Die Kapitalermittlung
Um das benötigte Startkapital zu ermitteln, müssen sämtliche Kostenquellen zusammengetragen werden, die vor der eigentlichen Gründung und in der frühen Startphase anfallen. Stelle man hierbei fest, dass man dies nicht aus eigenen Mitteln finanzieren kann, dann ist man auf eine externe Finanzierung angewiesen. Ein weitverbreiteter Fehler junger Existenzgründer im Online-Handel besteht darin, sich nicht ausreichend über staatliche Fördermöglichkeiten zu informieren und bestehende Angebote ungenutzt zu lassen.
Der Staat bietet Gründern verschiedene Förderprogramme, die sich vor allem dadurch auszeichnen, dass ihre Mittel entweder gar nicht oder im Rahmen langfristiger Vereinbarungen zu niedrigen Zinsen zurückgezahlt werden müssen. Diese Chancen nicht zu nutzen, bedeutet, auf ein erhebliches Finanzpotenzial zu verzichten. Wichtig in diesem Zusammenhang: Zum Startkapital gehört unter allen Umständen auch der Lebensunterhalt des Gründers während der ersten selbstständigen Monate. Nicht wenige Existenzgründer erleiden Schiffbruch, weil sie vergessen, ihre Eigenkosten in der finanziellen Planung zu berücksichtigen.
Ein weiterer folgenschwerer Fehler entsteht dann, wenn man wichtige Kostenfaktoren unberücksichtigt lässt. Dies kann passieren, wenn man nicht gründlich genug plant, wenn man bestimmte Kosten in ihrer Höhe unterschätzt oder wenn man sich das eigene Geschäftsmodell „schön rechnet“. Unabhängig von der konkreten Ursache für das Versäumnis gilt: Wer als Existenzgründer einen entscheidenden Kostenfaktor innerhalb der finanziellen Planung auslässt, der wird spätestens im Arbeitsalltag auf das Versäumte aufmerksam gemacht.
Es ist insofern sehr gefährlich, Ausgabenpotenziale während der Planungsphase zu vernachlässigen, um die eigene Prognose positiver darzustellen, als sie tatsächlich ist. Zu einer realistischen Planung in Sachen Finanzen gehört auch die angemessene Einschätzung der späteren Verkaufspreise im Online-Handel. Dort herrscht ein harter Preiskampf, der Unternehmer schnell dazu zwingt, ihre eigenen Angebotspreise an die der Konkurrenz anzupassen. Wer hier also von zu hohen Marktpreisen ausgeht, bewegt sich unter Umständen nicht auf dem Boden der Realität.
Der Businessplan
Das wesentliche Planungsinstrument für die Existenzgründung ist ein belastbarer Businessplan. Hier fasst der Gründer alle Ergebnisse von Berechnungen, Kalkulationen, Schätzungen und Prognosen zusammen und simuliert den wirtschaftlichen Verlauf seines späteren Unternehmens am realen Markt. Der Businessplan folgt dabei bestimmten bewährten Standards in Form und Inhalt, die bei seiner Erstellung unbedingt berücksichtigt werden müssen. Nur so kann man gewährleisten, dass keine wesentlichen Aspekte übersehen oder falsch in die Gesamtberechnung eingefügt werden.
Da der Businessplan, neben seinen Möglichkeiten zur kritischen Selbstüberprüfung, auch als Gesprächsgrundlage für Verhandlungen mit Geschäftspartnern, Banken, Behörden oder Lieferanten dient, ist es überaus wichtig, dass er den allgemeingültigen Maßstäben und Standards entspricht. Fehlt es dem Existenzgründer an entsprechender Fachkenntnis, dann sollte er dieses Defizit unbedingt im Rahmen von Selbststudien oder Kursen ausgleichen oder sich an einen kompetenten Experten wenden, der ihn bei der Erstellung des Plans unterstützt.
Schwerwiegende Fehler bei der Existenzgründung
Wenngleich es sich bei der finanziellen Planung einer Existenzgründung um einen der wichtigsten Arbeitsschritte während der Planungs- und Vorbereitungsphase einer Unternehmensgründung handelt: Es gibt viele weitere Bereiche, in denen sich schwerwiegende Fehler einschleichen können.
Das Online-Magazin Internethandel stellt deshalb in seiner aktuellen Ausgabe (Nr. 98, 12/2011) die 50 folgenschwersten Fehler im Online-Handel vor und zeigt sowohl Existenzgründern als auch fortgeschrittenen Händlern, wie sie ihre Unternehmen systematisch auf Fehlerquellen untersuchen und konsequent optimieren können.
Eine weitere kurze Vorschau auf die Titelstory „die 50 folgenschwersten Fehler im Online-Handel“, erhalten Sie auf der Website internethandel.de.
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